Deutsche Finanzämter beginnen Anfang Juli mit der Auswertung von Millionen Daten zu Auslandskonten deutscher Bürger. Eine entsprechende Software sei inzwischen betriebsbereit. Diese könne bisher nicht ausgewertete Daten, die andere Staaten seit Jahren im Rahmen eines automatischen Informationsaustauschs übermitteln, den richtigen Personen zuordnen.
Es gehe darum, „wer wie viel Geld aus Konten im Ausland“ habe, und um eingenommene Zinsen und Dividenden. In den vergangenen Jahren seien bereits mehr als zehn Millionen solcher Datensätze beim Bundeszentralamt für Steuern eingegangen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium. Diese Daten würden nun auf die Bundesländer verteilt, damit die Finanzämter vor Ort die Informationen mit den Steuerakten abgleichen könnten.
Post vom Finanzamt
Zeige der Abgleich, dass bestimmte Daten aus dem Ausland bisher nicht in einzelnen Steuererklärungen aufgetaucht seien, erhielten betroffene Bürger demnächst Post vom Finanzamt, hieß es. Dabei würden die Finanzämter nur Fälle ab einer bestimmten Größenordnung verfolgen.
HInweis auf Möglichkeit der Selbstanzeige
„Die Finanzämter werden die betreffenden Steuerbürgerinnen und Steuerbürger auffordern, die entsprechenden Beträge nachzuerklären oder eine Steuererklärung abzugeben“, teilte das Finanzministerium Rheinland-Pfalz der Presse mit. Das Finanzministerium in Baden-Württemberg bestätigte darüber hinaus, dass entsprechende Musterschreiben an die Bürger würden auch einen Hinweis auf die Möglichkeit einer Selbstanzeige enthalten.