Im Jahr 2016 haben die niedersächsischen Finanzbehörden insgesamt 1.077 Selbstanzeigen von Steuersündern registriert. Damit liegt die Zahl der Selbstanzeigen nach drei Jahren mit außergewöhnlich vielen Selbstanzeigen leicht unter dem langjährigen Schnitt von rund 1.200 Selbstanzeigen pro Jahr. „Viele Steuersünder haben aufgrund des hohen Entdeckungsrisikos und wegen der gesetzlichen Verschärfungen der strafbefreienden Selbstanzeige in den vergangenen Jahren ihre Chance genutzt, um reinen Tisch zu machen“, erläuterte der Niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider. Damit zeige sich, dass die ergriffenen Maßnahmen richtig waren und viele Steuersünder in den vergangenen Jahren den Weg in die Steuerehrlichkeit gewählt haben. „Denjenigen, die die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt haben, rate ich mit diesem Schritt nicht zu lange zu warten. Wir werden den Druck auf Steuersünder steigern. Dank des wachsenden Daten- und Informationsaustausches mit anderen Staaten darf sich kein Steuersünder mehr sicher fühlen“, so der Minister.
Seit 2013 sind damit mehr als 10.000 Selbstanzeigen eingegangen. Hatten sich im Jahr 2013 bereits 2.862 Steuersünder selbst angezeigt, waren es vor Inkrafttreten der gesetzlichen Verschärfungen zum 01.01.2015 insgesamt 3.797 Selbstanzeigen für das Jahr 2014. Für das Jahr 2015 konnten immer noch 2.381 Selbstanzeigen registriert werden.
Von den 1.077 Selbstanzeigen des vergangenen Jahres gingen die meisten Anzeigen bei den Finanzbehörden in den Ballungsräumen Hannover, Osnabrück und Braunschweig sowie in den Finanzamtsbezirken Göttingen und Buchholz i.d.N. ein.
Druck auf Steuersünder erzeugt auch nach wie vor die Auswertung von Datenträgern. Die Einnahmen Niedersachsens im Zusammenhang mit Ankäufen von Daten aus den Ländern Schweiz, Luxemburg sowie Liechtenstein betrugen (seit 2008) zum Jahresende 2016 insgesamt rund 345 Millionen Euro. Niedersachsen hat sich bisher mit rund 900.000 Euro an den Datenankäufen beteiligt.